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Wildkräuter im März

3+1 Wildkräuter im März und April

Du möchtest im auf Wildkräutersuche gehen? Du siehst allerdings das Wildkraut vor lauter Wildwuchs nicht? Und ehrlicherweise weißt du gar nicht so richtig, welches nun gesammelt werden kann und was du damit schließlich machen kannst? Dann ändern wir das doch gleich! 

Inhalt

Bevor wir direkt mit den 4 + 5 Wildkräutern im März loslegen: Vielleicht hast du dir hier und da schon einmal über deinen imaginären Bart gestreicht und dir insgeheim die Frage gestellt:

"Waaaaruuuummm sollte ich überhaupt Wildkräuter sammeln?"

Ich könnte dir jetzt mit unzähligen positiven Punkten dein Warum beantworten. Doch da du eigentlich hier bist, weil du Wildkräuter im März sammeln möchtest, kürze ich es ein wenig ab.

Wusstest du, dass Wildkräuter einen höheren Mineralstoffgehalt als Gemüse (zum Beispiel Brokkoli oder Grünkohl) besitzen?

In der Regel besitzen sie die drei- bis fünffache Menge an Proteinen! 
Und neben einem hohen Vitalstoff- und Mineralstoffgehalt verfügen sie außerdem über mehr bioaktive Pflanzenstoffe, die eine Vielzahl von Krankheiten heilen und sogar vorbeugen können.

Wieso haben Wildkräuter so viel Gutes in sich?

Im Gegensatz zum Obst und Gemüse, das uns im Supermarkt vor die Nase gesetzt und für unseren Gaumen zurecht gezüchtet wurde, sind Wildkräuter natürlich sie selbst: Unbehandelt, ungespritzt, ungekünstelt an einem Ort ihrer Wahl gewachsen und gerade deshalb besonders widerstandsfähig.

Von Natur aus haben sie sich nämlich so einiges einfallen lassen, um sich vor Fressfeinden zu schützen oder dort überleben zu können, wo andere Pflanzen sofort den Kopf in den Sand stecken würden.

Dabei helfen ihnen Inhaltsstoffe wie Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Ätherische Öle, Alkaloide, Kieselsäure, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe von denen auch du profitieren kannst.


Übrigens, du musst dafür nicht kiloweise Wildkräuter futtern.

Eine Handvoll reicht schon, um deinem Körper und deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. 
Beachte dennoch, dass jeder Körper anders auf die Inhaltsstoffe reagieren und allergisch antworten kann. Taste dich daher langsam an sie heran, damit deiner Wildkräuter-Freundschaft nichts im Wege steht.

Klingt schon mal super, oder?

Ich würde sagen:
Dann starten wir doch direkt mal!

Das Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
Wir sehen eines der Wildkräuter im März: Das Wiesen-Labkraut

Wake up-Call für müde Geister

Na, sind deine Lebensgeister schon topfit auf den Frühling eingestellt? Oder lungern sie noch gedanklich eher auf der Couch? Mit dem Wiesen-Labkraut bekommen sie einen Fitnesscoach an die Seite, der sie wachrüttelt, denn es soll die Lebensgeister wecken. In der Naturheilkunde wird das Kraut außerdem verwendet, um die Nierentätigkeit anzuregen und zu entschlacken. 

Frage: Dachtest du beim ersten Hinschauen „Ah, das ist doch Waldmeister“? Zwar siehst du auf dem Foto das Wiesen-Labkraut, doch t
atsächlich: Auch der Waldmeister gehört wie das Labkraut zu der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae)

Wir sehen 1 Kind und 1 Erwachsenen bei der Suche nach Wildkräutern im März: Der Erwachsene hat Klettenlabkraut am Rücken kleben.
Ein Spaß für kleine Kinder und schon erwachsene Kinder: Klettenlabkraut

Zu dieser Familie zählt übrigens auch das Klettenlabkraut. Das kennst du ganz sicher schon. (Auch wenn du gerade vielleicht gedanklich den Kopf schüttelst.)

Kinder und auch schon erwachsene Kinder spielen gerne damit, um sich ein bisschen zu ärgern. Denn mit seinen haarigen Blättern bleibt das Klettenlabkraut perfekt an der Kleidung hängen.

Na, hast du schon einmal damit einen fremden Rücken geschmückt? Ich auf jeden Fall. #hihi

Doch zurück zum Wiesen-Labkraut: Fast das ganze Jahr über kannst du dich an diesem Evergreen mit seinen zarten Blättern und Stängeln erfreuen. Denn sogar im Winter kuschelt es hier und da unter der Schneedecke und könnte gesammelt und verarbeitet werden.

Mach was Feines draus:
Natürlich kannst du das Wiesen-Labkraut auch einfach „nur“ als Tee oder Frischsaft zu dir nehmen. Du kannst allerdings noch viel mehr daraus zaubern!

Wie wär’s mit einem Smoothie? (Vorher unbedingt klein schneiden, damit sich die Stängel nicht um die Messer wickeln!)

Du kannst das Wiesen-Labkraut aber auch wie Gemüse dünsten, es für Füllungen von Teig und Bratlingen verwenden oder du nutzt es als Special-Zugabe im Kräuterquark und Omelett oder natürlich in Kräuterbutter, in deiner Quiche und Aufläufen.

Erkennungsmermale Wiesen-Labkraut:
🌿 Der Stängel ist kantig
🌿 Die Blätter bestehen aus schmalen Teilblättchen, diese umschließen den Stängel
🌿 Ein Blättchen ist ca 5x so lang wie breit
🌿 Die Blüten (ab Mai bis September) bestehen aus mehreren Blütenästen, die jeweils ca. 3 mm große, mattweiße Einzelblüten hervorbringen


(Übrigens: Wenn dein gefundenes Labkraut ab Mai gelb blüht, handelt es sich um das Echte Labkraut. Dieses wirkt ähnlich wie das Wiesen-Labkraut und kann ebenfalls verwendet werden.)

Standort:
Wenn die Schneedecke weggetaut ist, findest du das Wiesen-Labkraut gemeinschaftlich wachsend (wie eine Art „Polster“) auf Wiesen, in Auenwäldern, an Waldrändern und Gebüschen. Es liiiebt übrigens nährstoffreiche Lehm- und Tonböden.

Die Vogelmiere (Stellaria media)
Wir sehen eines der Wildkräuter im März: Die Vogelmiere

Klein, aber hohohoho! 💪

Zugegeben, die Vogelmiere ist tatsächlich ziemlich klein. Ihre Blüte ist vielleicht gerade mal 2 mm groß. Doch trotz dieser Größe, haben wir es hier mit einer Lady zu tun mit der sich kein Nahrungsergänzungsmittel oder Salat anlegen sollte.

Hier mal ein kleiner Auszug ihres Kampfgewicht: Sie hat 7x
 mehr Eisen, 3x mehr Kalium und Magnesium und 2x mehr Calcium als Kopfsalat. Und sie hat noch mehr drauf: 2-8x mehr Vitamin A und C als der Kopfsalat plus weitere Vitamine, Selen, Kieselsäure.

Kurzum: Dieses Pflänzchen ist PUNK!

Das siehst du auch schon, wenn du sie dir mal genauer anschaust. Denn tatsächlich hat sie nur eine gerade Haarlinie an ihrem Stängel. (Schau mal auf dem Bild hier unten)

Und weil sie ein kleiner Rebell ist, setzt sie sich mit ihren tollen Eigenschaften auch gerne für deine Gesundheit ein: Mit ihren 
entzündungshemmenden, verdauungsfördernden und schmerzlindernden Eigenschaften unterstützt sie dich z. B. bei Lungenerkrankungen, Rheumatismus, Schuppenflechte und hilft dir deinen ganzen Organismus zu reinigen und kräftigen. Genau richtig im Frühjahr. 

Erkennungsmerkmale der Vogelmiere
Wir sehen eines der Wildkräuter im März: Die Vogelmiere

🌿 Sie wächst flach und bodendeckend, sodass sie wie eine Art „Wiesen-Polster“ aussieht
🌿 Sie hat eine Haarlinie (Punk) am Stängel
🌿 Zwei Blättchen stehen sich immer gegenüber und sind zugespitzt
🌿 Aus den Blattachseln wachsen neue Triebe mit Blüten (deshalb auch bodendeckend)
🌿 Die Blütenblätter erinnern an Hasenohren, sie sind aber nur FAST bis zweiteilig
🌿 Die Blütenblätter sind allerhöchstens so lang wie die Kelchblätter (grün)  👉 Das siehst du auf dem Titelbild ganz gut

Wildkräuter im März
Gesunder Bodendecker: Die Vogelmiere

Standort:
Die Vogelmiere mags nährstoffreich und wächst in Gärten, an Wegen, auf Schutt, Äckern, heimlich in deinem Balkonkasten oder anderen „unmöglichen Stellen“. (Ich habe sie zum Beispiel zuletzt auf meinem Balkon in einer kleinen Ritze entdeckt).

Mach was Feines draus:
Wie wärs mit einem Salat, einem wilden Gemüse, einer Füllung für deine Pasta, einem Pesto oder Smoothie? Dafür kannst du die komplette Vogelmiere nutzen. Und weil sie easy peasy wieder nachwächst, musst du nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben, wenn du dir einen großen Büschel mitnimmst und dir Vogelmieren-Punk gönnst. 🙂

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria L.)
Wir sehen ein Wildkraut im März: Das Scharbockskraut

Vitamin C, olé!

Dein Körper ist noch voll im Winterschlafmodus? Dagegen ist dieses Kraut gewachsen: Das Scharbockskraut. Und halt dich fest! Denn dieses Kraut wurde schon von unseren Vorfahren als Geheimkraut gehyped, um den schläfrigen Körper nach einem langen Winter wieder aufzupäppeln.

Wegen seines hohen Vitamin C-Gehalts wurde Scharbockskraut früher bei Skorbut (einer Vitamin C-Mangelerscheinung) und Frühjahrsmüdigkeit gegessen. Doch es kann noch mehr, als dir einen Vitamin C-Boost zu verpassen: Scharbockskraut wirk bluteinigend, wird bei Hautunreinheiten und Hämorrhoiden angewendet und es steigert deine Abwehrkräfte.

Perfekt also, wenn du den Frühling lieber draußen herumhüpfend statt schniefend-kränkelnd im Bett verbringen möchtest.

Erkennungsmerkmale Scharbockskraut
scharbockskraut

🌱 Die Oberseite der Blätter ist glänzend, die Unterseite matt
🌱 Die Blattstängel neigen sich zum Boden
🌱 Die Form der Blätter ist fast herzförmig (wobei sie mich immer an einen Hintern erinnern), der Blattrand ist schwach gezähnt
🌱 Die Pflanze hat auffällige Wurzelknöllchen
🌱 In den Blattachseln entstehen später kleine Brutknöllchen (Bulbillen)

Hier findest du auch noch einmal alles ganz genau beschrieben mit Fotos.

Standort:
Das Scharbockskraut winkt dir auf feuchten, nährstoffreichen Böden im Wald (Mischwälder), im Gebüsch, bei Hecken und auf Wiesen zu.

Sammelzeit:

Scharbockskraut ist eins der ersten Frühlingsblüher. Du findest es daher zum Teil schon im Februar. (So als kleinen Lichtblick, dass der Winter bald vorbei ist.) Die Sammelzeit dauert an schattigen Standorten sogar noch bis in den April.

ABER (!): Achte beim Sammeln der Blätter darauf, dass du sie VOR der Blüte sammelst. Knospen werden dementsprechend auch vor der Blüte gesammelt. Wegen des steigenden Gehalts von Protoanemonin dürfen die Blätter ab der Blüte nicht mehr gegessen werden.

Die Brutknöllchen in den Blattachseln sowie die Wurzelknöllchen kannst du nach der Blüte (Mai bis Juni) sammeln.

Wir sehen einen Teppich aus Scharbockskraut

Mach was Feines draus:
Ein paar Blätter reichen schon, um deinem Körper Vitamin C-ig etwas Gutes zu tun. Wie wäre es also mit ein paar Blättern auf deinem Brot, im Salat, in der Kräuterbutter oder in einem Smoothie? Das Kraut macht sich auch als kleines, leicht scharfes Topping auf einer cremigen Suppe gut.

Wildkräuter_Smoothie_scharbockskraut
Trinkend empfohlen bei Frühjahrsmüdigkeit: Wildkräuter Smoothie mit Scharbockskraut

Noch mehr Infos zum Scharbockskraut findest du übrigens hier.

Rote Taubnessel (Lamium purpureum)
Wir sehen ein Wildkraut im März: Die Taubnessel

Hust a la vista, Husten!

Gerade jetzt im Frühjahr, wenn es noch nicht so richtig warm ist, hüpfen gerne noch die ein oder anderen Viren frech umher, weil sie einfach nicht einsehen wollen, dass es endlich Zeit ist, sich vom Acker zu machen.

Zeigen wir ihnen doch mit einer Pflanze, die auch gerne mal am Acker wächst, wer der Boss im Körper ist: und zwar mit der Taubnessel.

Sie ist u.a. wirksam gegen Bakterien, wirkt schleimlösend bei Bronchitis und bei Atemwegserkrankungen. Und das ist bei weitem noch nicht alles! Die gute Seele ist zudem ein Frauenkraut, das dir bei schmerzhafter, unregelmäßiger Periode helfen kann. 💚

Zudem wirkt sie u.a. belebend, verdauungsfördernd und harntreibend.

Übrigens, auch wenn ihr Äußeres an die Brennnessel erinnert und beim Wort „Nessel“ wahrscheinlich alle Alarmglocken bei dir läuten: keine Angst. Die Taubnessel stichelt dich nicht. Im Gegenteil: Ihre Blätter sind weich behaart und streicheln dich eher.

Wir sehen ein Wildkraut im März: Die Taubnessel

Erkennungsmerkmale Taubnessel

🌿 Ca. 10-30 cm groß
🌿 Die gesägten Blätter sind untenrum 0,5-1 cm lang gestielt und haben eine dreieckige Ei-Form, die oberen Blätter sitzen stängelumfassend 
🌿 Die Blüten sind nur 1-2 cm lang
🌿 Die Blätter sind behaart
🌿 Der Stängel ist nach oben hin flaumig behaart
🌿 Besonders auffällig sind die wunderschönen Lippenblüten (die Taubnessel ist also ein Lippenblütler): Diese kannst du ganz leicht herausziehen und wenn du möchtest direkt aussaugen oder einfach so naschen

Standort:
Die Taubnessel hat es gerne nährstoffreich und liebt Lehmböden. Um es ein bisschen besser einzugrenzen: Du findest sie an Wegrändern, in Gebüschen und Gräben sowie gerne auch mal an Schuttplätzen.

Mach was Feines draus:
Du kannst die jungen, süßen Blätter roh zum Beispiel im Salat verarbeiten oder zu einem Gemüse kochen. Die Blätter eignen sich ebenfalls herrlich für Wildkräuterchips – liebs!
Die wunderschönen Blüten haben wir als Kinder immer ausgesaugt und uns an dem süßen Nektar erfreut. Du kannst sie also ebenfalls einfach so naschen oder deine Gerichte und Süßspeisen verschönern. 

Wir sehen hier verarbeitete Wildkräuter im März

Übrigens:
Neben der roten Taubnessel kannst du auch alle anderen Taubnesseln nutzen wie die weiße Taubnessel oder die Goldnessel.

Das Auge isst mit:
Hier siehst du die gelben Blüten der Goldnessel auf Joghurt mit Hagebutten-Marmelade. (Die hübschen lila Blüten sind vom Gundermann.)

Schau an, schau an

diana-schmitz-naturbotschafterin

Go wild! Finde zurück zu deiner Natur – mit Wildkräutern, die wieder deine Lebensgeister wecken.

Rezepte

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