Wald- & Wiesen-Besser-Wissen
Die Geschichte der Tanne und des Weihnachtsbrauchs
Inhalt
Geburtsjahr deiner Weihnachtstanne
Weißt du noch ungefähr, wo du vor 8-10 Jahren warst?
Hast du vielleicht an einem anderen Ort gelebt?
Warst du noch in einem bestimmten Job?
Hast du möglicherweise eine ganz besondere Person kennengelernt?
Nimm dir ruhig Zeit und denk mal kurz nach …
Und, hast du ein Bild von dir im Kopf?
Dann stell dir vor: Das war ungefähr das Geburtsjahr deines Weihnachtsbaums. (Sofern du eine Tanne bei dir stehen haben solltest. Bei der Fichte geht es deutlich fixer mit dem Wachstum.)
Denn tatsächlich braucht eine Tanne 8-10 Jahre, um Zimmergröße zu erreichen! Tannohmann! Hättest du das gedacht?
Und da du und dein Tannenbäumchen schließlich gemeinsam Weihnachten feiert, dachte ich mir: Stell ich dir einen deiner wichtigsten Partygäste ein bisschen genauer vor.
(Ganz nebenbei kannst du an den Feiertagen außerdem mit deinem Kräuterkulti-Wissen ein klitzekleines bisschen angeben. Hat doch auch was, oder? ;))
Mein Name ist Baum, Tannenbaum
Fangen wir erst einmal mit dem Namen an: Die Nordmanntanne wurde nach ihrem Entdecker Alexander von Nordmann benannt. Er entdeckte sie 1835 im Kaukasus.
(Botanisch gehört sie übrigens übrigens zu der Familie der Kieferngewächse: Pinaceae)
Dass du Tanne keine stechenden Nadeln, sondern flache, weiche Nadeln hat, weißt du spätestens, wenn du erst ihre Nadeln und dann die der Fichte berührst. (Merke: Die Fichte sticht. Die Tanne nicht.)
Wusstest du denn auch, dass eine zimmerhohe Tanne ca. 268.000 Nadeln besitzt?
Das entspricht einer Nadelfläche von 18,4 m².
Und mit diesen Nadeln kannst du (sofern du ein Bio-Bäumchen hast) so einiges anstellen.
Verwendung von Tannennadeln
Du kannst sie zum Baden (genau wie hier bei der Fichte beschrieben) nutzen, zum Räuchern, beim Kochen oder wie unsere mittelalterlichen Vorfahren zu einem Kräuterbier verarbeiten. (Das will ich definitiv mal ausprobieren.)
Bier aus Tannennadeln
Falls es jetzt in deinen Fingern kribbelt und du dich selbst schon Miraculix-mäßig mit der Thematik des Kräuterbier-Brauens beschäftigen möchtest, dann so viel vorab: Unsere Vorfahren ließen beim Bierbrauen den Sud von abgekochten Zweigen zunächst gären und stellten daraus schließlich ihr Kräuterbier her.
Ich muss an dieser Stelle an das von meinem Opa ab und an genussvoll getrunkene Tannenzäpfle-Bier denken, das momentan recht gehypt wird. Ob es vielleicht deshalb so heißt? 😉
Kleiner Fun Fact zum Tannenzäpfle-Bier:
Hast du schon einmal auf die Zapfen auf dem Etikett geachtet? Eigentlich müsste das Bier nämlich „Fichtenzäpfle heißen, denn nur die Zapfen der Fichte hängen von den zweigen herunter. Die Zapfen der Tanne stehen stattdessen wie Kerzen auf den Zweigen. Achte mal drauf.
Der Brauch des Tannenbaums
Was schätzt du eigentlich, wann der Brauch des Weihnachtsbaums entstand?
1. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christi
2. Im 16. Jahrhundert
3. Erst im 19. Jahrhundert
Tatsächlich:
Der erste urkundlich erwähnte Weihnachtsbaum soll 1539 im Strassburger Münster gestanden haben. Doch erst einmal großes Tammtamm um den Baum.
Weiter ging es im 17. Jahrhundert. Im Elsass flammte der Brauch, sich einen Baum aufzustellen, langsam wieder auf. Und *zack*, wie wir es auch kennen, breitete sich dieser neue, alte „Trend“ wie ein Lauffeuer aus.
Kirche vs. Weihnachtsbaum
„Um Jottes Willen“, dachte sich die Kirch und versuchte natürlich den heidnischen Brauch zu unterbinden!
Es ist sogar eine Rede (eines damaligen „Influencers“) erhalten: Ein Professor der Universität Strassburg, der die Bürger dazu aufrief, den heidnischen Glauben mit den Bäumen zu brechen.
Tja, Ast mit X, war wohl nix.
Wie wir wissen, hat es der Weihnachtsbaum überall hin geschafft.
Der Durchbruch des Weihnachtsbaums durch den Krieg
Übrigens verbreitete sich der Weihnachtsbaum-Brauch erst 1870/71 richtig über das ganze deutsche Gebiet. Das haben wir König Wilhelm, dem 1. zu verdanken.
Er ordnete im Deutsch-Französischen Krieg große Mengen von Weihnachtsbäumen für seine Soldaten an der der Front an. Denen gefiel der Brauch schließlich so gut, dass sie, wieder zuhause angekommen, ebenfalls einen Baum aufstellten.
Und jetzt gibt es ihn in allen möglichen Formen, Farben, Größen und Arten:
Zum Beispiel DIY-zusammengebaut, aus Plastik oder als Kiefer, Tanne oder Fichte.
Um die Fichte geht es in diesem Blogbeitrag.
In diesem Sinne:
Merry Kräuterkulti-Christmaszeit
Deine Diana
Schau an, schau an
Waschmittel selber machen
Löwenzahn-Honig
Bärlauch Buns-Kranz
Go wild! Finde zurück zu deiner Natur – mit Wildkräutern, die wieder deine Lebensgeister wecken.